[FT-Talk] Gewässertiefen aufzeichnen: Wenn ja, wie?
Christian Winterstein
christian.winterstein at gmx.de
Mo Apr 5 19:54:29 CEST 2010
> Hallo Leute,
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> ich denke ab und an darüber nach, Möglichkeiten zur Erfassung von Gewässertiefen in die FreieTonne einzubauen.
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> Das Prinzip sollte dabei sein, signifikante Unterschiede der jeweiligen Tiefe möglichst automatisiert zu registrieren. Ich stelle mir das wie folgt vor:
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> - Die Aufzeichnungen werden auf einem Laptop realisiert
> - Der Laptop muß natürlich mit einem GPS verbunden sein
> - Der Laptop muß weiterhin an ein geeignetes Echolot (NMEA-Ausgang) angeschlossen sein.
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> Dieses Gerät sollte dann automatisch in einem kurzen Zeittakt Zeit, Position und Tiefe ermitteln und in ein Logfile schreiben. Einem automatisierten Datenimport in unsere "Seekarte" stünde dann nichts mehr entgegen.
>
> Hier ergeben sich aber einige Fragen:
>
> 1.) Ist außer mir noch jemand anderes an einer solchen Lösung interessiert, ist das überhaupt sinnvoll?
Ja. Tiefenangaben sind ja generell ein wichtiger Bestandteil einer
Seekarte. Eine Sache sollten wir dabei aber beachten: Keine Daten sind
mehr Wert als falsche Daten. Ich habe letztes Jahr selber immer wenn
es sich angeboten hat, direkt vom Echolot abgeselsen und in die Karte
eingetragen, südlich Fehmarn, unkorrigiert. Ich werde demnächst diese
Stellen noch einmal vermessen und schaun ob sich die Werte (zu) stark
geändert haben.
Ich würde generell vorschlagen, wenn man Tiefenlogs verwendet, diese
mit einem "Haltbarkeitsdatum" versehen.
> 2.) Was gäbe es zu beachten (Bsp: Tidengewässer ...)
Ich denke das ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten. Ich würde
das pauschal (bitte ergänzen) in drei Bereiche einteilen:
a) künstlich angelegte Kanäle
Hier wird es warscheinlich am einfachsten sein. Hier herschen im
Regelfall immer gleiche Wasserstände mit Toleranzen von wenigen
Zentimetern, da der Wasserstand reguliert wird. Hier müßte nur vor dem
Meßbegin der Pegelstand herausgefunden werden und falls nötig im
"Meßtool" der entsprende Offset statisch eingestellt werden.
b) Binnengewässer und Flüsse
Hier wird es schwieriger. Tiden wird es (zumindest im weiteren
Binnenland) nicht geben. Aber es wird ein Offset geben der Abhängig
vom Wetter ist (z.B. Schneeschmelze in den Bergen) und vom
unmittelbaren Standort.
c) Küstengebiete
Hier müßte man wie schon geschrieben gut mit dem Tidenkalender
auskommen. Allerdings glaube ich das hier die Daten sehr schnell
veralten. Insbesondere in der Nordsee, wandert der Sand stark. Hier
müßte man sich mal alte Karten besorgen und sich von mehreren Jahr die
Tiefe einzelner Stellen anschaun um ein Bild über die Dynamik machen
zu können.
> 3.) Lohnt es z.B. eine "mobile Lösung" zu bauen, die man für den Urlaubstörn untereinander ausleihen könnte, oder die z.B. auch im Beiboot betrieben werden kann?
Wenn man voraussetzt das die Interessenten schon ein Echolot mit
NEMA-Schnittstelle haben, würde man ja mit einem selbstgebauten
Kabelbaum schon recht weit kommen. Man muß ja eigentlich nur von der
(RS232) des Echolots auf den Laptop. Der Rest wäre eine
Softwarelösung.
> 4.) Kennt sich jemand aus, wie die amtlichen Karten hier geeicht sind (Tide?), und wie man z.B. aus Position und Zeit den Tidenstand berechnen, und dann auf die amtlichen Angaben "umrechnen" kann?
>
> Ich werfe das mal einfach so in die Diskussion, vielleicht bin ich ja nicht der einzige, der sich dafür interessiert.
Ich habe mal ein wenig bei uns im Wiki geblättert. Auf
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Water_Depth hat sich scheinbar
schon irgendwer mit dem Thema befaßt.