-- [ Lady Ann ] -- [ 11.09.2021 - 26.09.2021 ] -- [ www.freietonne.de ] --


Datumkm/
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OrtEntf.
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11.09.20210/
0
WSF Emden
L: 7°13'23", B: 53°21'10" | google-maps
00200

Endlich wieder Urlaub.
Das angekündigt schöne Spätherbst Wetter wollen wir für einen Zwei-Wochentörn nutzen. Viel Relaxen und ein wenig angeln.
Im Vorfeld hatte ich mich am vergangenen Weekend bereits ein wenig um die Schiffstechnik gekümmert. Konkret, die Schiffselektrik. In den Jahren ist vieles an Neuerungen/Verbesserungen dazu gekommen (Betonung auf dazu), ohne das Alte abzureißen. Historisch gewachsen, trifft es präzise. Bereits auf der Minus-Seite kamen etwa 7 Kilo Kabelschrott zusammen. Im Plus-Bereich noch Mal 4 Kilo dazu. (Von dem Altmetall Erlös werden wir in Groningen schick essen gehen). Vernünftig durchdachte Stromverteilerpunkte, Umsetzung diverser Schalter, Messanzeiger und Haupt-Sicherungen an strategisch besseren Orten wurden gleich mit erledigt. Das Beste, beim Einschalten des Bordstrom gab es keinen Feuerball, alles hat auf Anhieb funktioniert.

Jetzt sitzen wir auf dem Oberdeck, genießen die Sonne und warten auf das Hochwasser der Tideems. Der Scheitelpunkt am Sonntag ist bei der Seeschleuse Emden gegen 16.30 h vorhergesagt.


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Datum km/
h
Ort Entf.
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12.09.202125/
6
Delfzijl-Eemkanal
L: 6°56'25", B: 53°19'04" | google-maps
2560

Nach ausgiebigen Frühstück und der gewohnten Klüngellei im Hafen stehen wir pünktlich nach Schleusenwärters Mittagspause um 13.30 h vor der Verbindungsschleuse. Die Passage, hier noch zügig.
2 km weiter an der Kesselschleuse mussten wir aber eineinhalb Stunden warten.

Der rote Siel in Emden sehr schön, aber man muss Zeit mitbringen

Für die um 16.00 h terminierte Schleusung der Nesselander Schleuse am Ende des Emder Seehafens erstmal kein Problem. Das eingeplante frisch gezapfte Köstritzer am Ratsdelft können wir aber aus Zeitgründen knicken. Was soll's, unser Bordkühlschrank ist mittlerweile auf Temperatur und das Bier holen wir dann am Etappenziel nach.
Bye bye Ratsdelft, bye bye Köstritzer

Exakt auf die Minute erreichen wir das Hochwasser des Dollard. Einmal mehr zeigt mir die Natur auf, dass ich immer noch nicht Tidentauglich bin. Der Scheitelpunkt des HW war bereits überschritten, trotzdem läuft das Wasser noch fast eine Stunde in die falsche Richtung. Hätten also doch noch Zeit für unser Bierchen gehabt.
Der Tidendruck hat aber schon merklich nachgelassen und so verlief die Fahrt doch recht schmerzfrei.
Die Delfzijler Seeschleuse empfängt uns mit einer sehr netten Schleusenmeisterin. Mein Gott, was eine sanfte Stimme am anderen Ende des Funks: "Kommen sie bitte zur kleinen Kammer, ich mache sie sofort bereit." Beim Erreichen des Vorhafens ging dann auch schon das Tor auf. So muss das. Keine 10 Min. später waren wir durch und hatten unseren passenden Wunschliegeplatz für die Nacht,

direkt unter der Bugspitze des Frachters Santa Maria. Hoffentlich passt der morgen früh beim Ablegen ein wenig auf.


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Datum km/
h
Ort Entf.
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13.09.202133/
9
Schildmeer
L: 6°49'54", B: 53°14'24" | google-maps
82.50

Urlaub ist doch herrlich, auch wenn sich die Ziele in kleinem Radius befinden. Gut ausgeschlafen, das Wetter akzeptabel

und die knapp 8 km bis zum Schildmeer - satt und genug für heute. Der Spätsommer, bei gutem Wetter dürfte auch aller Skippers Traum sein. Kaum Boote auf dem Wasser und überall freie Liegeplätze. Ich werde mir gleich die Angelsachen schnappen und Reni wollte sich um den Rheinischen Sauerbraten kümmern. Kräftig angebraten und dann auf dem altniederländische Petrolium Stövchen ca. 20 Stunden ganz sachte köcheln lassen. Ich wollte, es wäre schon morgen.


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Datum km/
h
Ort Entf.
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14.09.202133/
9
Schildmeer
L: 6°49'54", B: 53°14'24" | google-maps
000

Der gestrige Sonnenuntergang hat einen schönen nächsten Tag angekündigt.
Und so ist es auch gekommen. Frühstück auf dem Oberdeck (mit leichter Jacke).
Der Liegeplatz ohnehin ein Leckerbissen. Also keinen Grund, hier wegzufahren.

Der Sauerbraten im Topf blubbert ganz langsam vor sich hin und verströmt seinen ureigenen Geruch. Auch nach dem Frühstück weiß ich noch nicht, wie ich die Zeit bis zum Abendbrot überleben soll.
Habe aber schon mal unser Beiboot, die "Kleine Lady" klargemacht und werde später mal versuchen, einen Zander (niederl. Snookbaars) zu fangen. Vergangene Nacht war schon mal nichts dergleichen zu holen.

15.09.2021
Wenn es auch gestern nicht mehr mit dem Zander geklappt hat, habe ich das in der Nacht doch noch nachgeholt.

Ein Mords Zander liegt auf den Schuppen, ca. 10 Pfd. Für uns ergibt sich nun das Problem einer sinnvollen Verwertung. Der Zander ist sicherlich der leckerste Fisch überhaupt, aber mit 2 Personen ist er von der Menge her kaum zu schaffen. Das kleine Kühlfach unseres Bordkühlschranks reicht auch nicht. Mögliche Alternative wären neben ein oder zwei Tage Fischfilet noch vom Rest Fischfrikadellen zuzubereiten(ist eigentlich wie Perlen vor die Säue schmeißen). Ansonsten? - Wieder schwimmen lassen. Für Harry in der Regel aber keine Option.

Wir werden nach dem Mittag jedenfalls unseren schönen Liegeplatz verlassen und gen Appingendam weiterfahren. Es ist Wind aufgekommen und bläst vom See her genau auf unser Schiff. Die Wellen machen es hier jetzt ungemütlich.


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Datum km/
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15.09.202138/
10
Appingedam-Eendrachtbrug
L: 6°51'18", B: 53°19'04" | google-maps
510

Das kurze Stück über den kleinen Kanal "Grouwe" vom Schildmeer nach Appingedam ist ja ein Klacks. Allerdings muss man zuerst die kleine Drehbrücke passieren. Diese Brücke ist eine Selbstbedienbrücke. Die Crew benutzt dazu den Leihschlüssel der Provinz Groningen. und der Rest läuft nach Tastendruck elektrisch.

Dieser Schlüssel passt dann zu allen Brücken und Schleusen mit Crewbedienung und kann gegen ein Pfandgeld erstanden werden. Ein tolles System, woran man sich in Deutschland ein Beispiel nehmen kann. Hier wäre sicherlich ein Brückenbedienführerschein, mit Gesundheitszeugnis und Sehtest erforderlich. Ein Bezahlautomat käme dazu.

Auf halben Weg muss noch der ca. 2 m höhergelegene Eemkanaal überquert werden. Das geschieht mit Hilfe zweier Schleusen,

die wiederum von Leitstand "Post Appingedam" bedient wird. Rechtzeitig per Funk angemeldet, klappen die Schleusungen prima und in der Regel ohne Wartezeiten. Die Bediensteten der niederländischen Wasserwege kann man mit Fug und Recht als Freund des Skippers bezeichnen. In Deutschland prallt man bei dieser Berufsgruppe leider immer wieder auf kleine Herrgötter, die sich wichtiger sehen, als ein gut funktionierendes Wasserstraßennetz.

Wir liegen nun vor der Eendrachtbrug, direkt am Ortseingang von Appingedam, Liegegeldfrei. Wie immer erscheint irgendwann der Hafenmeister der Gemeinde und weist uns darauf hin, dass das Liegen hier eigentlich verboten ist, aber er mache bei uns mal eine Ausnahme.

Ein Borreltje (kleiner Schnaps) zählt sicher nicht als Bestechung


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Datum km/
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Ort Entf.
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16.09.202170/
13
Groningen-Oostersluis323.60

Die Fahrt über den Eemkanaal ist unspektakulär, eher langweilig.
Der kräftige und bisweilen kühle Wind mit entsprechender Kleidung zu ertragen.

Begegnung mit der Berufsschiffahrt bringt etwas Abwechslung

Schönes Lichtspiel mit den Umrissen von Groningen am Horizont

Um hier trotzdem noch etwas Text zusammen zu bekommen, kurz noch etwas zu Appingedam. Auch wenn diese Ortschaft recht klein und unbedeutend scheint, birgt sie doch 2 erwähnenswerte Punkte.
1. Hängende Küchen (niederl. Hangende Keukens)


Diese Sehenswürdigkeit entstand in der früheren Seehafenstadt, nachdem die alten an der Hafenkade stehenden Handels- und Lagerhäuser nicht mehr gebraucht wurden und zu Wohnhäuser umgebaut wurden. Um Platz dazu zu gewinnen, befestigte man zur Wasserseite eine Art Balkon, der mit Holz kompett verkleidet wurde. Dieser Zusatzraum wurde zur Küche umfunktioniert. Es war ja relativ einfach und damals durchaus üblich, Küchenabfälle einfach aus dem Fenster zu schmeißen und auch das Abwaschwasser mittels Fallrohr einfach in die Gracht abzuleiten. Ob der Ernährer der Familie den Speiseplan der Familie mittels angeln aus dem Küchenfenster bereichert hat, bleibt hier unbestätigt.
2. Brons Motoren
Die N.V. Appingedammer Bronsmotorenfabriek gilt als einer der Pioniere der Diesel Antriebstechnik für Industrie- und Schiffsmotoren. Das erste Patent zum Anfang des 19.Jhd. war ein Einzylinder 4-Takt Motor mit Vorkammereinspritzung. Irgendwo an die 18 PS, selbstverständlich langsamdrehend (Max. 300 U/min.). Diese Brons Motoren galten bei ordentlicher Wartung als unkaputtbar.
Leider geraten in der heutigen Zeit diese zu damaligen Zeite revolutionären Techniken immer mehr in Vergessenheit. 2004 wurde die Motoren Produktion eingestellt und die kleine Fabrik geschlossen, 2018 wurde auch das dafür eingerichtete Museum in der Werkshalle geschlossen.

Zurück zum Törnbericht.
Wir liegen die Nacht über im Vorhafen der Oostersluis sicher an der Kade und werden morgen noch einen kleinen Abstecher zum Groninger Wochenmarkt machen.


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Datum km/
h
Ort Entf.
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17.09.202191/
16
Reitdiep Abzw. Aduarderdiep
L: 6°28'05", B: 53°19'12" | google-maps
212.70

Heute wollten wir eigentlich früh los. Marktbesuch in Groningen oder der schnelle Weg durch die Oostersluis waren zwei Alternativen, die ich mit meinem Maat zu klären hatte. Bis uns dann der Telefonanruf unserer Nachbarin erreichte. Eine ganz bittere Pille, denn unser Lieblingsnachbar Evert, seit vielen Jahren auch unser Homesitter, wenn wir auf Tour sind, ist heute früh plötzlich auf tragischer Weise verstorben. Auf dem Weg zum Arzttermin im Auto - Herzinfakt und binnen Sekunden tod. Dass er dabei noch gegen einen Baum geprallt ist, hat er laut Arzt schon nicht mehr gemerkt. Wir waren zwischenzeitlich schon geneigt dazu, den Urlaub abzubrechen. Nach Telefonkontakt mit den beiden Söhnen haben uns beide ermutigt, den Urlaub fortzusetzen, zumal die Beerdigung erst in 2 Wochen stattfindet.
Meine beste Ehefrau und ich wurden uns einig, dieses auch zu machen. Es wäre auch in Everts Sinn gewesen und das Grübeln bleibt uns hier oder Zuhause auch nicht erspart. Evert, wir werden dich und die Zeiten mit dir, oft bei einem kalten Bier im Garten, vermissen.

Weggekommen sind wir dann erst gegen 15.00 Uhr, via Oostersluis, Steeklenborgkanaal in das Reitdiep. Eigentlich wollten wir über das Boterdiep, durch Bedum (Wohn- und Geburtsort von Arien Robben) und Ondertendam nach Winsum. Nach ca. einem Kilometer mussten wir aber feststellen, dass gleich die erste Hebebrücke defekt und damit gesperrt ist. Passt alles irgendwie zum beschissenen Tag.


Hausbootidylle im Boterdiep bei Groningen

Die Route übers Reitdiep nach Winsum ist aber auch sehr schön zu befahren und vielleicht steht zur Rückfahrt in knapp einer Woche diese defekte Brücke wieder zur Verfügung.

Unser heutiger Liegeplatz

Das Reitdiep, obwohl im Grunde nur ein recht kleiner Kanal, ist ein Bestandteil der " Staande Mastroute ", einem Fahrweg, der es erlaubt, auch größere Segelboote mit stehendem Mast von der Ems bis zum Ijsselmeer und dann weiter nach Den Helder oder nach Vlissingen in Zeeland unter Land zu fahren, statt über die Nordsee.



Die maximale Durchfahrthöhe beträgt wegen einiger Oberleitungen immerhin satte 29,5 m.
In Deutschland gibt es den Begriff "Stehende Mast Route" nicht, da hier strikt nach See- und Binnenwasserstraße unterschieden wird. Bis zur ersten Höheneinschränkung durch Brücken fährt man von der See kommend immer auf einer Seewasserstraße, danach auf Binnengewässer.

18.09.2021
Nachts einen guten Aal überlistet. Eine Weiterfahrt haben wir für diesen Tag ausgeschlossen. Auch wenn das Wetter nicht ganz so dolle ist (windig und kühl) wollen wir noch bleiben. Vor unserem Boot hat ein kleines schnuckliges Bötchen festgemacht. Schon der Motorklang, ein ganz langsames Tuckern (geschätzt 200 Touren) eines winzigen Einzylinder Diesels, hat es uns angetan. Ach ich liebe dieses Pöt---Pöt---Pöt. Richtig erstaunt war ich über die Crew, genau genommen bestand sie aus einer netten Dame, die ganz alleine unterwegs war. Wir waren uns sofort symphatisch und es lief auf einen munteren Klönschnack hinaus, zweisprachig, versteht sich (sie niederländisch, ich deutsch). Sie erklärte uns, dass sie dieses Kleine Boot vergangenes Jahr zu den Keerstage (Weihnachten) gekauft hat, ohne jede Skippererfahrungen, und nun endlich ihren 3 wöchigen Urlaub darauf genießen möchte. Streßabbau vom Berufsalltag(arbeitet in der Gesundheits-/Altenpflege) durch Botjefahren, lange schlafen, etwas in der Natur wandelen und abends mal een lekker Beertje. Eine wahrlich gute Idee, wie ich finde, zumal sie sich auch bei ihrem etwas wackeligen Anlegemanöver überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lies.

19.09.2021
Der Tag hat sich mit einem schönen Sonnenuntergang verabschiedet
Die Kanonen im Hintergrund haben wir nicht als Bedrohung gesehen

Der nächste Morgen mit einem ebenso spektakulären Sonnenaufgang, der noch mal einen richtig warmen Spätsommertag eingeläutet hat

Unsere Stegnachbarin berichtet mir, dass sie am Morgen Wasser im Boot hatte, ca. 100 Liter, die sie mit einem Eimerchen erstmal rausgeschöpft hat. Auch diese kleine Havarie hinterließ keinen größeren Eindruck bei ihr und ihrer guten Laune. Meine angebotene Hilfe lächelte sie weg: "Ik probeer mijn monteur te bellen. Hij woont hier vlakbij en misschien komt hij wel langs."
Okay, ich musste mir also keine Sorgen machen und sie war, ausgerüstet mit Sonnenhut und leichtem Rucksack, für die nächsten Stunden weg zum wandern.
In der Tat war der Monteur dann am frühen Abend da und hat eine Leckage am Seewasser Kühlsystem beseitigt.


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Datum km/
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Ort Entf.
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20.09.202197/
17
Winsumer Diep-Marenland Camping
L: 6°30'34", B: 53°19'55" | google-maps
61.20

Es geht weiter für uns. Pflichtprogramm, der Yachthafen "Campingplatz-Marenland" bei Winsum. Kleines Stück Reiterdiep, Abzweig über Steuerbord in das Winsumer Diep, mit kleiner Selbstbedienungsschleuse.


Pflichtprogramm, aus folgendem Grund:
1. Duschen,
wird mal wieder Zeit und alternativ in den Bachspringen? Hmmm, etwas schrötteliges Wasser und arschkalt.

2. Akkus aufladen,
in den letzten Tagen ohne viel Motorlaufzeit (Lichtmaschine) und nur sporadisch sonniges Wetter (Photovoiltaik) sind die beiden Bordstrom Akkus doch etwas in die Knie gegangen.

Der Campingplatz incl. Sanitär sehr gepflegt. Er liegt auch sehr günstig am Ortseingang, mit Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke.
Das Meisje in der Rezeption kann noch so lieb sein, aber der Preis für eine Übernachtung incl. Strom, Dusche etc. ist mit 20 Euro doch sehr happig und schließt einen Wiederbesuch praktisch aus.

Unser anderes Meisje, die Stegnachbarin der letzten beiden Tage hatte bereits kurz vor uns abgelegt. Nach herzlicher Verabschiedung und entsprechendem winke-winke tuckerte sie von dannen, auf zu neuen Abenteuern. Vielleicht (sicher) sieht man sich mal wieder, denn sie wohnt gleich um die Ecke in Groningen.


Aktuell sitzen wir auf dem Oberdeck bei einem Glas Wein und genießen den Vollmond am klaren Himmel. Für die 20 € Liegegeld lassen sich die Campingplatzbesitzer also wirklich nicht lumpen. :-)


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Datum km/
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Ort Entf.
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21.09.202199/
18
Winsum-Dorf Ostkante
L: 6°31'08", B: 53°19'57" | google-maps
2.20.70

Wieder einmal ein Trödeltage. Es treibt uns ja keiner. Bis 9 geschlafen, lange gefrühstückt, INet und Logbuch abgearbeitet und dann noch bootschappe doen (einkaufen). Aldi direkt um die Ecke.

Für's Logbuch konnte ich endlich noch fehlende Fotos hochladen, da der Camping WIFI incl. anbietet.

Nachdem nun auch die Frischwassertanks aufgefüllt sind, legen wir ab und nehmen die Richtung durch das Dorf.

Eine tolle Grachtenfahrt, vorbei an die alten Ziegelhäusern mit den gepflegten Wassergrundstücken

Am Ostrand des Dorfes machen wir fest für die kommende Nacht. Ich brauche etwas Zeit für die Zubereitung des Abendessen. Es gibt was Thailändisches aus der Pann.




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Datum km/
h
Ort Entf.
km
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22.09.2021106/
21
Reiterdiep
L: 6°28'51", B: 53°19'21" | google-maps
72.81

Die Nacht haben 2 dicke Aale gebracht, tolles Ergebnis bei nur 2 Angeln. Trotzdem gehts heute weiter. Die Rundtour über Winsum, Ondertendam und Bedum können wir für dieses Jahr knicken. Die Hebebrücke in Bedum ist immer noch defekt und die Durchfahrt daher nicht möglich. Unser Besuch bei Arijen Robben hatte sich ohnehin erledigt, weil er mittlerweile statt in Bedum in einem schicken Gutshaus in Groningen wohnt. Was solls, dann fahren wir halt die gleiche Strecke wieder zurück.

Wir haben Zeit genug und nur wenige Kilometer zu fahren. Darum bei noch einmal schönem Frühherbstwetter in gemütlicher Tuckerfahrt zurück durchs Dorf Winsum.



Morgen soll es Sturm geben, sagt meine Frau. Manchmal höre ich auch auf sie, darum keine Kompromisse beim Liegeplatz. Im Reiterdiep bei Strecken-km 17,5 einen sicheren Liegeplatz gefunden.


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Datum km/
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Ort Entf.
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23.09.2021119/
22
Groningen-Stadkade
L: 6°33'32", B: 53°13'05" | google-maps
13.21.90

Die Tatsache, dass gegen Morgen kräftig Wind aufgekommen ist, mag auf unsere nautischen Bedingungen relativ wenig Einfluss haben. Dass aber mein Maat in ihrer Wetterprognose einmal recht behalten hat, auf unsere zukünftigen Törns um so mehr. Meine Argumente, "was du immer hast" sind weggepustet worden, wie die Blätter am Baume.

Aber egal, mit entsprechender Wetterkleidung ging es dieses mal von der Nordseite auf Groningen zu. Diese Strecke sind wir in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr gefahren. Um so mehr waren wir überrascht von dem maritimen Flair des Noorderhavens, mit seinen vielen Wohnschiffen, eigentlich ein kleines Dorf für sich.
Wir nähern uns der Innenstadt Groningens

Der Noorderhaven vor uns, wir müssen rechts ab

Direkt beim Noorderhaven zweigen wir über Steuerbord ab in die "A", einen kleinen Kanal durch die Stadt, ganz dicht bei der Innenstadt und dem Fischmarkt. An der Kade an Backbord war noch ein Plätzchen frei.


Kurze Absprache mit dem Hafendienst und wir hatten unseren Liegeplatz. Das wir 13,25 € dafür berappen mussten, war nebensächlich. Wir hatten den idealen Ausgangspunkt für unser fest geplantes Abendessen. Wohin es gehen wird, bleibt erstmal offen, ist aber ob der kulinarischen Vielfalt, die Groningen zu bieten hat, keine leichte Entscheidung. Wir gehen einfach mal drauf los.

24.09.2021 (Nachtrag zum gestrigen Abend)
Im Leben steht man oft vor der Entscheidung, wie oder wo der Weg weitergeht. Die Entscheidung für das ultimative Restaurant für mein Geburtstagsessen gehört ein bisschen weit auch dazu, wobei die Konsequenzen letztlich nur momentane Folgen haben. Wir haben den frühen Abend jedenfalls genutzt und uns von der kulinarischen Vielfalt inspirieren lassen. Nach einigem Suchen standen wir jedenfalls vor dem Restaurant Olympia. Grieche, wie der Name schon sagt. Aber das Bauchgefühl war bei meiner Frau und bei mir da. Komischerweise ist dieses Lokal bei meiner INet Recherche nirgends aufgetaucht. Beim Grieche waren wir schon seit ewigen Zeiten nicht mehr, also hinein. Vom freundlichen Personal zu einem der letzten freien Tische begleitet, kam sofort Zufriedenheit auf. Nach dem obligatorischen Ouzo (aufs Haus)war unser Menü schnell zusammengestellt. Meine Frau Suflaki (wie immer beim Griechen), hier allerdings mit 3 verschiedenen Sorten Fleisch am Spieß, dazu Gyros, ich Bifteki mit Gyros, alles incl. Gemüse, Salat, gegrillte Kartoffelscheiben, Reis und Tzatziki, versteht sich. Um alles ein wenig abzukürzen, das Essen war 'ne Wucht. Toll gewürzt, zartes Fleisch, die richtige Menge, alles passte perfekt. Darauf mussten wir uns noch den einen oder anderen Ouzo genehmigen und es wurde mal wieder spät.


Entsprechend sind wir heute morgen auch nicht aus der Koje gekommen. Halb Elf, aber kein bisschen Kopfschmerzen. Der Ouzo muss wohl ein Guter gewesen sein. Die Frage zum Frühstücksplan hat sich von selbst beantwortet. Wir gehen auf dem Markt und schlagen uns da durch. Backfisch, anschließend pittige Kipballen (sehr leckere kleine Hähnchenfleischklopse, gegrillt und mit feuerscharfen Sauce) und zum Abschluss noch eine süße Stropwaffel, dazu frisch gepresster O-Saft. Die flamse Friet mit Majo haben wir uns gespart. Es ging nichts mehr rein.
Der Kollege war gestern abend nicht mit von der Partie

Nun sind wir wieder an Bord und überlegen, wo wir heute noch hinwollen. Gut möglich, dass wir noch einen Tag hier bleiben.

25.09.2021
Wir sind in der Tat immer noch hier. Das maritime Flair in diesem doch recht engen Kanal ist einfach einmalig.
Die "Staande Mastroute" wird hier kräftig genutzt

Die Hafenmeisterin kam mit ihrem Fahrrad gestern abend übrigens nicht mehr zum kassieren vorbei. Möglicherweise hatte sie ja meinen Vorschlag vom Vortag aufgenommen, dass der Radweg auf der anderen Seite der Häuserfront auch sehr schön ist. Wir riskieren nun alles und begeben uns vor unserer Weiterfahrt noch einmal zum Vismarkt.

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Datum km/
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Ort Entf.
km
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25.09.2021124/
24
Groningen-Windschoterdiep/Sweedsehaven
L: 6°35'48", B: 53°13'04" | google-maps
4.51.70

In niederländischen Geschäften sieht man häufig folgende Angebote, "Aktie, twee halen - een betalen". Wir haben auch für zwei Übernachtungen eine bezahlt. Nicht schlecht Herr Specht. Dafür waren wir auf dem Markt noch tätig und haben von dort noch eine Tasche mit Obst, Paprika, eine geräucherte Makrele und gegrillte Hähnchenflügel zum Boot geschleppt. Jetzt wird's aber Zeit zur Weiterfahrt, wollen unseren Kredit ja nicht überstrapazieren. Über Funk (VHF 9) den Brückendienst verständigt und die haben uns dann die letzten beiden Brücken der A geöffnet.



Die Südroute in Groningen hat ein Brückenprofil von 3 m, was für uns, mit gelegten Geräteträger passt.
Bei 3 m Durchfahrhöhe heißt es "Kopf einziehen"





Jetzt liegen wir vor den Toren Groningens im Sweedsehaven, sehr ruhig und sicher. Und die absolute Krönung, hier haben wir einen offenen und stabilen WIFI, vermutlich vom gegenüberliegenden Ruderverein "GSR Aegir". Das bedeutet, dass wir unserem BVB beim Kick heute Abend gegen die kleine Borussia per Stream zuschauen dürfen.

26.09.2021
Zum Urlaubsende gibt das Wetter noch mal alles. Morgens strahlender Sonnenschein mit sehr angenehmen Temperaturen. Da schmeckt der Frühstückssekt (dieses Mal mit frischen Erdbeeren) auf dem Oberdeck doch am besten.
Trotzdem geht es heute zurück bis in die Nähe von Delfzijl, denn für die Dollard Überfahrt hat uns der Tidekalender das benötigte Niedrigwasser für 10.30 Uhr angesagt.

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Datum km/
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Ort Entf.
km
Stun
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26.09.2021143/
26
Eemkanaal-Grouvesluis Süd
L: 6°50'44", B: 53°18'15" | google-maps
19.220

Gewohnt locker haben wir nach 2 Std. die Wasserstraßenkreuzung Eemkanal/Grouve erreicht. Kaeptn Harry hatte die geniale Idee, einfach mal den Schleusendienst der Grouvesluis Nord/Süd anzufunken, um möglicherweise eine Liegeerlaubnis zu bekommen. Hier liegt man doch wesendlich ruhiger, als Im Vorhafen von Delfzijl, direkt vor der Schleusenbrücke.
Die Wartesteiger sind natürlich, wie der Name auch sagt, nur für die vor der Schleuse wartende Schiffe gedacht. Im vergangenem Sommer hatten wir hier auch schon mal eine Absage bekommen. Nun war die Zeit aber günstig. Nachsaison, dazu eine Stunde vor Dienstende, da müsste doch was gehen.

"Is het een probleem om voor de Zuidsluis aan te meren voor de nacht? We willen morgenochtend bij laag water de zeesluis van Delfzijl gebruiken."

Cheffe am anderen Ende des Funks "Okee, hou je vast aan de achterkant van de stijger."

Das ging aber problemlos. "Dank u wel en nog een prettige avond, meneer".

Ich mag diese Holländer.


Weder Terroranschlag, noch militärische Attacke, nein die Sonne veabschiedet sich für den wohl letzten Abend auf der Lady Ann in diesem Jahr

27.09.2021
Das Timing passt. Gestern Abend hat uns der Kühlschrank mit den Tickern der Piezo-Zündung angezeigt, dass die Gasflasche leer ist (kein heißer Kaffee zum Frühstück - geschenkt). Es hat Nachts geregnet und ist heute diesig und extrem kühl. Und Morgens früh um 7 sind wir unsanft durch vorbeifahrende Frachtschiffe aus unseren Träumen gerissen worden. Schwall und Wellen haben doch kräftig an den Seilen gezehrt. Die damit gemachte Erfahrung schließt also eine zukünftige Übernachtung hier aus. Ich sehe es als eine positive Erfahrung, man muss es sich nur richtig zurechtlegen.
Ich mache noch einen kurzen Motorcheck und wir legen ab.


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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff

sichtbar:

(Ø: 5.5 km/h, 7.7 kg/h, 1.4 kg/km)


143.1

26.1

201

über alles:

(Ø: 2 km/h, 0.7 kg/h, 0.3 kg/km)


8505.8

4230

2799


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