-- [ Lady Ann ] -- [ 08.07.2024 - 05.01.2025 ] -- [ www.freietonne.de ] --


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OrtEntf.
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Treib
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01.01.20140/
0
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Lady Ann, mit Mann und Maus !

Unser Schiff:
Stahlverdränger: L/B/T 10,0m/3,3m/1,1 m
Durchfahrhöhen: 4,1m ü.A.
Bei gelegten Geräteträger: 3 m
Ohne Windschutzfenster: 2,45m minimum

Motor: Mercedes Diesel 62 PS
Getriebe: Velvet Borgwarth

Beiboot: Kleine Lady
Antrieb: Meistens die guten Ruderriemen. Zur Not ist aber auch der 2,5 PS Mercury AB standby.

Weitere Technik:
Für die 12V Stromversorgung stehen 3 Batteriebänke zur Verfügung (seit 2016):
Motorstart: 80Ah (vom Bordnetz galvanisch getrennt mit Trenndiode)
Bordstrom 1: 90Ah Blei/Säure wartungsfrei
Bordstrom 2: 115Ah AMG Traktionsbatterie wartungsfrei
Beide Bänke getrennt per Umschalter.
Einspeisung über LiMa und Solar, ganz selten 220V Ladegerät.

Gaswarnanlage, Einbruch-Alarmanlage.
Motorkühlung über Seewasser mit Abgaskühlung.
Tanks: 200 l Kraftstoff/180 l Frischwasser.

Dazu der nautische Schnickschnack wie Echolot, Kompass usw.

Anmerkung zur Bordstromversorgung:
Das Konzept mit meinen ehemals hohen Bordstrom Akku-Kapazitäten (300-400Ah) hat sich nicht als effizient erwiesen. Hohe Anschaffungspreise der Akkus bei doch relativ geringen Standzeiten (4-6 Jahre) haben mich zum Umdenken gezwungen. Zum Saisonstart 2021 waren wieder mal 2 Akkus a 110 Ah platt (Zellenkurzschluss). Bei der erforderlichen Investition von gut 220 € habe ich mich entschieden, keine neue Akkus zu kaufen, statt dessen die 18 Jahre alte 60 Watt Solarpanels gegen eine neu 100 Watt Monocristal Panel zu tauschen. Die beiden Bordbänke würden kapazitiv ausgedünnen. Für den Urlaub war ich nun mit 110 Ah (Bank 1) und 90 Ah (Bank 2) unterwegs und hatte keine Probleme bekommen. Die Kostenersparnis habe ich zusätzlich in 2 leistungsgerechte und hypermoderne Ladegeräte mit 8 Ladestufen und IUoU Kennlinie investiert. Dabei hoffe ich, dass mir Zellenkurzschlüsse und ähnliches Ungemach zukünftig erspart bleiben. Die Ladegeräte sind jeweils mit 20A ausgelegt, so dass sie niemals an ihre Belastungsgrenze kommen.




Zur Innenausstattung gehört:
Kombüse mit 2 flam. Gasherd, Kühlschrank, Abwaschbecken und 4er Sitzgruppe.
Salon mit LED Fernseher (Satelitenempfang), DAB+ Radio mit USB.
Schlafkabine im Heck plus 2 Behelfsbetten in der Bugspitze
Toilette mit elektr. Spülung und Waschtisch
Gesamter Innenausbau aus Mahagoni- Echtholz
Leider verfügt unser Schiff immer noch über eine Gas-Katalyt-Heizung, da ich noch nicht dazu gekommen bin, die Truma-Umluftheizung einzubauen.

Zur Außenausstattung gehören:
2. Steuerstand, klappbarer Geräteträger (Edelstahl, Edelstahlreeling und -Davids, Badeplattform, Sat-Schüssel, 100 W Solarpaneele, rundum Sicherheitsverglasung mit Alu-Rahmen (2007)

Der Liegeplatz ist seit diesem Frühjahr der Hafen des WS Friesland in Emden, wo wir uns bereits nach kürzester Zeit pudelwohl fühlen.

Und nun zur Crew:
In Freundeskreisen werde ich eigentlich nur Kaeptn Harry genannt.
Mein "Patent", den Sportbootführerschein Binnen und Buiten, habe ich seit den frühen 90er Jahren. Etwas später haben wir uns dann das erste Schiff zugelegt, die MS Reni. Im Jahr 2000 musste es dann der obligatorische "Ein Meter Länger" sein. Seit dem läuft die Lady Ann unter unserer Flagge.
Genau genommen ist meine Frau als Eignerin eingetragen und nicht nur deshalb ist sie, aller Orts kurz Reni genannt, mehr als 2. Steuermann.
Sie teilt meine Leidenschaft als Skipper ohne Einschränkung, ist oft sogar noch viel verrückter als ich. Das betrifft nicht nur die vergnüglichen Seiten der Freizeitschifffahrt, sondern gilt auch dann wenn es heißt, mit anzupacken, wie bei Renovierungsarbeiten, z.B. beim letzten Winterlager.

Über meine Hobbys und Interessen berichte ich im Übrigen auf meiner eigenen Website im Internet unter (k-h-o.de)

#Saisonstart 2014 [Klick hier]

#Törnbericht Emden - Berlin 2014 [Klick hier]

#Törnbericht Reise in die Vergangenheit 2016. Von Emden übers Ruhrgebiet, Rhein, Ijssel, zurück nach Emden. [Klick hier]

#Törnbericht Herbst 2021 Unterwegs in der Provinz Groningen [Klick hier]

#Törnbericht Sommer 2022 Zu Zeiten des Spritpreis Wahnsinns führt die Kompassnadel ihr Eigenleben [Klick hier]


#Törnbericht 2023 Harry und sein Törnplan. Statt Ost (Elbe) oder West (Niederlande) geht's nun nach Süden (Ruhrgebiet, Rhein und dann Mal schaun) [Klick hier]


#Saison 2024 Was geht ab in diesem Jahr. Kurztrip nach Groningen und natürlich unser großer Sommertörn (vermutlich Elbe und mehr...) [Klick hier]


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Datum km/
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08.07.20248/
2
NMC Hannover
L: 9°40'37", B: 52°23'09" | google-maps
8.31.50

Der Morgen verspricht einen herrlichen Sommertag. Auch die stramme Kilometerleistung der vergangenen Tage, macht uns die Entscheidung leicht, ein oder zwei Tage auszuspannen.
Am Ende des Abzweigkanal, unmittelbar vor der Leine befindet sich der Yachthafen des NMC Hannover. Ich hasse zwar grundsätzlich diese Stichkanäle, weil die Strecke immer doppelt befahren werden muss, aber hier haben sich die 8,5 km mal so richtig gelohnt. Ein wirklich toller und ruhiger Hafen mit gute Steganlage, schattiger Terrasse und wirklich saubere Sanitäranlage. Über allem thronte Hamit, der türkische Hafenmeister. Freundlich, hilfsbereit, kurz eine Seele von Mensch.
Das Kanalwasser ist hier übrigens glasklar und läd zum schwimmen ein. Das gegenüberliegende Ufergelände, eine schon lange von der Natur zurückeroberte Industriebrache (u.a. ehemaliges Continental Werksgelände) wird bei schönem Wetter von FKK Anhängern genutzt. Gut für meine Frau (hatte ihren Bikini zu Hause vergessen) Naja für mich auch gut für die Augen. 🤠

Die Innenstadt von Hannover und der Maschsee sind locker mit dem Rad zu erreichen. Für den kleinen Einkauf gibt es einen Edeka Markt und viele andere Geschäfte ganz in der Nähe. Bedeutet, morgens frische Brötchen für uns und eine neue Starterbatterie für Lady Ann.

Den Abend haben wir in muntere Runde mit den Vereinsmitgliedern und Hamit ausklingen lassen. Es wurde spät, nur soviel dazu. 🍻🍹🥴🌜

09.07.-12.07.24
Da sind aus einer geplanten Übernachtung gleich vier geworden. Zu dem bereits oben beschriebenen Vorzüge dieses Hafens kam das tolle Sommerwetter und der damit verbundene Badespaß im Stundentakt. Außerdem hat uns das mit dem Rad erreichbare Umfeld angetan. Herrenhausen mit dem großen Herrenauser botanischen Garten, Sealife direkt nebenan, schöne Parkanlagen, alles keine 10 Radminuten entfernt. Absolutes Highlight aber der Kiez in Linden-Timmer. Ein Hauch vom Berliner Kiez an der Oranienburger Straße oder dem Schanzenviertel in Hamburg-Altona. Bei den vielen internationalen Streetfood Läden und Minirestaurants haben wir einen Vietnamesen gefunden (Nèt Viet), der sich gleich einen Spitzenplatz in meiner Gourmet Liste erobert hat.
Viet Cari Dô, knusprige Ente mit rotem Kokoscurry und gerösteten Erdnüssen an Glasnudeln. Große Portion für 13 €.
Am späten Abend noch auf ein kühles Abschieds Bierchen zum Hafenmeister. Leider versackt, halb vier die Sitzung bei ihm abgebrochen. War doch schön. 🥴🤪

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Datum km/
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Ort Entf.
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12.07.202445/
6
MLK Schleuse Anderten
L: 9°51'32", B: 52°22'01" | google-maps
374.40

Der Schönheitsschlaf dauerte heute etwas länger. Frühstückshunger, Fehlanzeige. Hamit hat nach Mitternacht noch mal aufgetischt. Von Feta über türk. Sucuk, Oliven, Peperoni und andere Diät. Gegen 14 Uhr hieß es dann Abschied nehmen. Liegegeld bezahlen und Leinen los. Ein Abschiedsbierchen hatten wir dankend abgelehnt.

Es ging nun die gut 9 km des Abzweigkanal zurück und dann über Steuerbord in den MLK. Die Kanalbrücke über die Leine, am Stadthafen Hannover vorbei und dann in einem großen Bogen an der Landeshauptstatt vorbei die letzten 30 km bis zur Schleuse Anderten. Etwa 3 km vor dem Wartezone vor der Schleuse hat uns dann ein mächtiges Gewitter mit sindflutartigem Regen eingeholt. Sicht - vielleicht 20 m. Einziger Orientierungspunkt, die Hecklampe des vor uns fahrenden Schubverband. In seinem Schatten war die Fahrt über den Kanal recht sicher und wir erreichten ohne Probleme den Warteplatz. Der Platzregen hatte kurz vorher aufgehört.

Die Schleuse Anderten befindet sich aktuell in Reparatur. Die Südkammer ist komplett gesperrt, die Nordkammer nur zur Hälfte in Betrieb. Entsprechend lang sind die Wartezeiten. In Absprache mit dem Schleusenpersonals werden wir am Warteplatz im Unterwasser übernachten und morgen früh unser Glück versuchen.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
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13.07.2024106/
13
SB LS MLK/ESK
L: 10°37'29", B: 52°24'34" | google-maps
61.16.90

Morgens um halb Acht, im Schleusenvorhafen liegen noch 5 Frachter. Zwei von ihnen haben bereits die Maschinen am laufen. Auch die Kammer lässt ihr Wasser ab. Mein Anruf bei der Schleusen ergibt, bei diese Schleusung ist zu wenig Platz für uns, aber sehr gute Chancen, dass es bei der nächsten klappt. Okay, damit kann man leben. Allerdings dauerte der gesamte Vorgang gut eine Stunde. In Anderten haben wir aber auch 14,7 m Fallhöhe und das dauert halt.

Jedenfalls bekamen wir bei der nächsten Kammer grünes Licht und durften hinter einem polnischen Schubverband einfahren. Der Schiffsführer vor uns fuhr ausgesprochen sanft in die Kammer und verursachte dabei kaum Schraubenwasser.
Einfahren - Vor und Achterleine fest - Schraube Stop - fertig.
So muss das.

Im Oberwasser des MLK angekommen, lief alles recht beschaulich und angenehmen Wetter ohne besondere Vorkommnisse weiter bis zum Abzweig des ESK weiter. Es ist mittlerweile 15.30 Uhr und die LS befindet sich am südost Ufer, direkt im Kreuzungsbereich. Schließlich gibt es für morgen eine Entscheidung zu treffen.
Gerade aus Richtung Brandenburg und dann weiter über Havel und Elbe nach Hamburg oder die kürzere Variante über den ESK Richtung Uelzen und Lüneburg.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
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14.07.2024157/
18
SB LS ESK bei Bad Bodenteich
L: 10°40'06", B: 52°49'53" | google-maps
515.570

Brandenburg via Havel nach Havelberg ist keine Option mehr. Etwa 200 km zusätzlich müssen aus Kostengründen von einem Rentner wohl überlegt sein. Also die Fahrt über den Heide Suez erstmal bis Bad Bodenteich. Der Kanal führt zuerst mal durch die Südheide. Landschaftlich hat das schon was. Auch die restliche Strecke bietet dem Auge überwiegend Landschaft mit sehr wenig Bebauung. Die Zeit steht hier im ehemaligem Zonenrandgebiet steht offenbar immer noch still. Uns Freizeitskipper soll's Recht sein. Der Schiffsverkehr ist relativ gering. Vielleicht hängt es mit den techn. Problemen beim Schiffshebewerk Scharnebeck zusammen.
Bin schon gespannt, wie wir Mittwoch da durchkommen. Ansonsten bietet der ESK ca. alle 10-12 km Liegestellen, wovon der in Bad Bodenteich wohl der strategisch Beste ist

Wir machen bei dem herrlichen Wetter jedenfalls hier in Bad Bodenteich für 2 Übernachtungen fest und schauen mal, was das Kurdorf, mehr ist es wirklich nicht, zu bieten hat. Die bekannten Discounter, Tanke und etwas Gastro sind in Reichweite.

16.07.24
Eigentlich wollten wir nach dem Frühstück ablegen. Ein anderer Botjefahrer klagte mir sein Leid, das er hier nicht wegkommt. Im Tank seines Bootes sind nur noch 40 l Diesel und die 10 km entfernte Bunkerstation ist wegen Umbauarbeiten für 14 Tage dicht. Ich machte ihn auf die Tanke im Dorf aufmerksam, wo wir gestern Abend noch günstig 100 l Diesel geschossen haben. Für ihn keine Option, da er keine Ersatzkanister und auch nicht über irgendwelche Umfüllkits verfügt. Manche Leute haben Nerven. Auf große Tour (Travemünde - Lüdinghausen) und nur mit Stielkamm und Blockflöte unterwegs.
Käptn Harry ist ja gefällig. Hab ihm 50 l aus meinem Bestand, nebst Schüttelschlauch geliehen, mit der Bitte um volle Kanister zurück binnen 2 Std. Hat auch geklappt, allerdings hat uns nun das angekündigte Gewitter erreicht. Das warten wir auf jeden Fall noch ab.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
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17.07.2024186/
22
ESK SB LS Bad Beversen
L: 10°35'59", B: 53°04'30" | google-maps
293.80

Wir haben uns trotz aufziehen der Gewitterwolken nachmittags doch noch entschieden, weiterzufahren. Bis zur Schleuse Uelzen sind es 12 km, kaum Schifffahrt, sollte also zügig mit der Talfahrt klappen. Aber hier sollte sich Harry irren. In Uelzen besteht die Regelung, "keine Sportboot Schleusung ohne Berufsschiff". Der Vorhafen war komplett leer, also warten, bis ein Frachter auftaucht.

Verständnis über diese Dienstanweisung habe ich. Die Kammer ist riesenlang, dazu 23 m Fallhöhe. Da muss pro Schleusengang 59000 m³ Wasser bewegt werden. In die terrassenförmig angelegten Vorratsbecken Europas größten Sparschleuse, gelangen 41000 m³ und können bei der nächsten Bergschleusung wiederverwand werden, die restlichen 18000 m³ fließen zwangsweise ins Unterwasser. Da das Oberwasser hier die Wasserscheide ist (höchster Punkt im Kanalsystem) und über keine wesentliche Zuläufe verfügt, muss das verlorengegangene Wasser wieder per Pumpen aus dem Unterwasser aufgefüllt werden. Dieses geschieht in der Regel zwar Nachts mit kostengünstigeren Nachtstrom, verursacht aber trotzdem ein erheblicher Anteil an den Betriebskosten. Man muss es halt wissen.

Nach 2 Std. hatte die Wartezeit endlich ein Ende. Von hinten näherte sich die MS Elbe Princesse, ein großer Flußkreuzfahrer. Der Abstieg ging danach sehr zügig und danke Schwimmpoller auch völlig schmerzfrei.
Allerdings erreichten wir unseren angestrebten Liegeplatz erst um 20.00 Uhr und bescherte uns ein spätes Dinner.

Noch was zum Wetter. Während der Fahrt waren wir von Gewittern praktisch umzingelt, erreichten aber fast ohne Regentropfen unseren Liegeplatz.
Mal wieder Schwein gehabt.

17.07.24
Waren heute mit dem Rad in der Stadt. Hat uns dort sehr gut gefallen. Insbesondere die historisch geprägte Innenstadt und der riesige Kurpark hat es uns angetan. Im Park integriert, ein Freibad und ein großes Sole-Jod Thermalbad. Wir werden hier noch etwas länger bleiben und morgen Mal schauen, welches Bad wir ausprobieren.

18.07.-21.07.24
Jetzt sind wir doch länger geblieben, als geplant. Wir haben Donnerstag und Freitag das schöne Freibad besucht, um die Mörderhitze zu entgehen. Kleiner Wermutstropfen, gefühlt 50% der Besucher waren Ukrainer mit Kind und Kegel, die hier offensichtlich ihren Jahresurlaub verbringen (12 Mon. im Jahr). Das sie dabei mehr als laut waren, hängt vermutlich mit dem Kriegsgetöse in ihrer Heimat zusammen, wo man natürlich entsprechend gegenhalten muss. Ob und inwieweit sie alle allerdings in ihrer Heimat jemals damit konfrontiert waren, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls strahlten sie im Schwimmbad eine unglaubliche Lebensfreude aus. Grund genug für mich, auch nicht traurig zu sein, wenn die nächsten Rentenerhöhungen noch geringer ausfallen, statt bisher und Solidarabgaben weiter nach oben schnellen. Ist ja für einen guten Zweck.

Weniger Meter vom Liegeplatz steht ein Mirabellenbaum. Die Früchte sehr süß. In der Umgebung Brombeersträucher satt. Ein kleines Eimerchen war schnell gesammelt. Abends noch beim Edeka Gelierzucker gekauft und ruckzuck hatten wir 4 Gläser leckerster Marmelade. Heute beim Frühstück blieb die Wurst dafür im Kühlschrank.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
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21.07.2024224/
28
Elbe Segelclub Tespe
L: 10°25'17", B: 53°23'47" | google-maps
385.447

Mit frischen Brötchen und selbst gemachter Marmelade in den Tag gestartet. Wir wollten aber frühzeitig los, da die Hitze schon um 9 blubberte. Der erhoffte Fahrtwind blieb aus, da Rückenwind. Nach 14 km, LS Wulfsdorf reichte es. Rechts ran und mit einer Leine mittig festgemacht. Obwohl das Wasser nicht besonders sauber war, hinein ins kühle Nass. Danach ging's weiter zum Hebewerk Lüneburg. Unterwegs die Meldung per Funk, die Schleuse wird wegen techn. Probleme von 16.00-20.00 Uhr gesperrt. Okay 3 Std. hatten wir noch und 10 km. Dürfte kein Problem werden. Wurde doch sehr knapp, da die erste Kammer für ein 100 m TMS bestimmt war. Die 2. Kammer kam dann leer wieder hoch und wir durften hinter der "Ochte" einem 95 m Frachter einfahren. Es war achtern knapp klappte aber perfekt. Im Trog ist "Vor- und Achterleine fest" Pflicht. Das Absenken 34 m herunter ist ein Klacks und dauert nur 3 Min. Als wir die Kanalsohle des Oberwassers unterschritten haben, merkten wir, was repariert werden muss. Die untere Dichtleiste des Tors war auf etwa 3 m breite kaputt und durch die Leckage prasselten beständig hunderte Liter Kanalwasser auf die Lady Ann. Zumindest bis zum Steuerstand. Meine Frau war bei der Leine am Vorschiff, ich hatte mit Fotoapparate das Schiff komplett verlassen. Aber vor der Ausfahrt musste ich ja die Heckleine lösen, mitten in dem dicken Wasserstrahl, der aus über 20 m herunterprasselte. Nutzt nix, Friesennerz an, dazu noch einen Regenschirm. Auf der Besucherplattform, direkt über dem "Springbrunnen" natürlich jede Menge Besucher. Harry, jetzt bloß keinen Patzer erlauben, sonst wirst du zum Tic-Toc Star. Der Käptn löste die knifflige Aufgabe aber locker-flockig ohne nennenswert nass zu werden. Über Funk hörte ich dann, dass die angekündigte Sperrung nun vorgezogen wird. Wir waren wieder mal die Allerletzten. Für Dusche und Schiffswäsche mussten wir übrigens nichts bezahlen.

Gegen 17.30 Uhr tauchte das ehemalige AKW Krümmel am Elbufer auf. Etwa 1 km davor an Backbord liegt der Yachthafen des Segelclub Tespe, geschützt in einem kleinen See. Auch wenn es im Hafen lediglich 2 Segler und eine Jolle gibt (überwiegender Rest sind Motorboote), bleiben wir heute hier.

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Datum km/
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Ort Entf.
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22.07.2024230/
29
Geesthacht Stadthafen
L: 10°22'00", B: 53°25'56" | google-maps
5.41.90

Leichter Regen und kräftiger Wind aus West. Der Blick von unserem Liegeplatz auf die Elbe zeigt recht rauhes Wasser. Wir haben es ja nicht eilig. Ausgiebiges Frühstück, etwas rumtrödeln, gegen Mittag die Dusche austesten. Der ganze Hafen strahlt einen ruhigen und vor allem sauber gepflegten Eindruck aus. Gegen Mittag hat der Wind die Wolken weggepustet, die Sonne scheint. Wir füllen nochmal den Wassertank auf und um 3 Uhr sind wir auf der Elbe. Weit wollen wir heute nicht fahren vor der Schleuse Geesthacht gibt es im Oberwasser einen recht langen Wartesteiger, wo wir bis morgen früh auf ablaufendes Wasser warten wollen. Das Schleusenpersonals macht uns einen Strich durch die Rechnung. Trotz freundlicher Anfrage ein klares Nein. "Das ist ein Wartesteiger und kein Liegeplatz." Wie sollen zum Stadthafen Geesthacht fahren, dort gibt es zwei Yachthäfen. Im ersten, dem vom SVG gibt es nur noch eine abgewrackten Steganlage, ohne Boote- oder Hafenleben. Der zweite, ganz hinten gelegen macht mir auch einen schrötteligen Eindruck. Also wieder zurück und beim SVG den stabilsten Steg ausgesucht. Für eine Nacht muss es reichen.
Wenn wir dort nicht weggejagt und werden !!!

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Datum km/
h
Ort Entf.
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23.07.2024277/
35
Hamburg-Bergedorf Hafen
L: 10°12'32", B: 53°29'21" | google-maps
46.85.724

Am schäbigsten Übernachtungsplatz ever meinen ersten Aal in diesem Jahr gefangen und dazu ein Guter (ca. 1 kg). War das Zufall? Spontan fällt mir die Filmszene mit dem Pferdekopf in "Die Blechtrommel" ein.

Trotzdem waren wir morgens um Acht weg. Die Schleuse Geesthacht war 30 Min. später passiert. Kurz vor dem Abzweig Norder-/Süderelbe hielt ein größeres Polizeiboot auf uns zu. Ein Beamter machte Handzeichen, dass wir längseits festmachen sollen. Neben ihm ein Kameramann und eine junge Dame mit professionellem Mikrofon. Ach du liebe Scheiße, kommen wir jetzt ins Fernsehen?

In der Tat. Die Dame stellt sich als Aufnahmeleiterin des NDR vor. Sie drehen für die Sendung "Nordstory" einen Bericht über die Hamburger WSP. In unserem Fall drehte es sich um eine Routinekontrolle eines Sportbootes. Neben der eigentlichen Kontrolle gab es noch ein Interview über unsere Reise.
Ich denke wir haben da ganz gut mitgespielt. Nach ca. 30 Min. war unser Auftritt im Kasten und die junge Frau versprach mir, mich in nächster Zeit noch mal zum Thema Botjefahren anzurufen. Ist das der Startschuß zu einer späten Filmkarriere? 🤔😌😉

Trotz dieser kleinen Verzögerung war es ja immer noch früh am Tag. Darum setzten wir unseren Plan in die Tat um. Einen Abstecher in die Dove Elbe. Hinter der Tastenberger Schleuse würde das Fahrwasser sauber und idyllisch ruhig. Zum Anfang eine Unmenge großer Yachthäfen, dann die Regatterstrecke, garantiert Bundesleistungszentrum. Dahinter Natur pur. Leider wird es auch schwierig eine Liegemöglichkeiten zu finden. So ging es bis Bergedorf. Hier waren wir baff erstaunt. Die Dove Elbe führt direkt in die schöne Innenstadt und bietet einige Passantenstege. Erinnert schwer an die Hotspots der Niederlande, wie z.B. Groningen, Doordrecht oder Alkmaar.

Abreise, zunächst äußerst unklar.

24.07.24 Dem Charme von klein Groningen können wir nicht wiederstehen. Eigentlich haben wir den Tag über nur rumgetrödelt, waren kurz ein paar Kleinigkeiten einkaufen (unser Bier war alle). Mein Schatz hat fürs Abendessen eine köstliche Bolognese gezaubert, die wir auf dem Oberdeck der Lady Ann gerade bei einem Glas Rotwein unter den neidischen Blicken der Gäste in den um den Hafen anliegenden Lokalen genossen haben.
Ein wenig Protz muss doch erlaubt sein.
Gleich geht's noch zu einem Verdauungsspaziergang in die Innenstadt.
Weiterfahrt ist für Morgen geplant.

25.07.24
Abgelegt ja, aber nach ca. 3 km am Stadtrand von Bergedorf gleich wieder festgemacht. Möchte Abends doch mal testen, ob in der Dove Elbe auch Aale zum Landgang zu bewegen sind.

Direkt neben dem Steg ein Brombeerstrauch, vollbehangen mit großen zuckersüßen Beeren. 2 Liter waren schnell gepflückt und fast genauso schnell ein Kilo Gelierzucker im nahebei liegenden Aldi gekauft. Für die Nächste Tage haben wir eine leckere Kaltschale und noch 2 Gläser Marmelade.
Gleichwerter Ersatz für die ausgeblieben Aale, die Nachts nicht anbeißen wollten.

(3185 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
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26.07.2024286/
38
Dove Elbe Insel Sandstrand
L: 10°05'29", B: 53°29'05" | google-maps
92.80

Morgens ist der Himmel erstmal grau und es regnet. Wir haben es daher nicht eilig. Die Wetter App zeigt ab Mittags Besserung an. So ist es auch und um 12 Uhr kommt die Sonne hervor. Ganz gemütlich geht's weiter. Wir werden heute noch nicht raus auf die Elbe, statt dessen die Inselgruppe ca. 2 km vor der Tatenberger Schleuse nach einen ruhigen Platz absuchen. Auf den Sandstrand auffahren ist ja unser Dingen.

Tatsächlich werden wir fündig. Im Hintergrund die Regatta Strecke, der Birken-/Erlenbewuchs auf der kleinen Insel bietet Windschutz. Das Wasser ist klar und angenehm warm. Besser könnten wir's nicht finden, eine Idylle. Hamburg und der Kiez muss noch auf uns warten.

27.07.24
Für den weiteren Verlauf unseres Törns haben wir eine Grundsatzentscheidung getroffen. Den Nord-Ostseekanal und die Eider werden wir nicht mehr anfahren. Hier, an unseren kleinen Insel ist es einfach zu schön. Bei der Ruhe kann man aus nächster Nähe einen Eisvogel beim Fische jagen beobachten. Der Bootsverkehr hielt sich auch trotz Wochenende mit angenehmen Sommerwetter in Grenzen. Das Wasser läd zum schwimmen ein und die Wetter App verspricht weiter steigende Temperaturen.

Wir werden Anfang der kommenden Woche noch Hamburg für 2-3 Tage besuchen und dann allmählich heimatliche Gefilde ansteuern. Das dann alles ohne Zeitdruck. Der Eidertrip bis Friedrichstadt hingegen bedeuten zusätzlich zwei Mal 150 km oder umgerechnet zusätzliche 140 l Diesel.

30.07.24
Heute geht es unwiderruflich für uns weiter. Eine Woche sind genug. Das Wetter verspricht zwar Mördertemperaturen, aber der Fahrtwind wird uns kühlen. Hochwasser ist an der Doven Elbe ist für 12 Uhr angesagt.

Fazit von dem kleinen Nebenfluß der Elbe:
Ein absoluter Hotspot, ein Abstecher lohnt sich allemal.
Bergedorf, wenn der Ordnungsdienst das Problem mit den herumlungernden Jugendlichen in den Griff bekommen, top
Die Wasserflächen bei der Regattastrecke, im Sommer der Knaller. Natur, Ruhe (selbst am Weekend), Recht sauberes Wasser. Nach einer Woche Sonne haben sich allerdings auch die Algen vermehrt

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
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30.07.2024297/
40
Hamburg City Sporthafen
L: 9°58'48", B: 53°32'36" | google-maps
11.52.10

Kurz vor HW erreichen wie wieder die Elbe. Das Wasser steht, was sich auch im Verlauf der Weiterfahrt nach Hamburg kaum ändert. Das Auftauchen der Skyline des Hamburger Hafens ist immer wieder ein optischer Leckerbissen, auch wenn wir das in den letzten 20 Jahren bestimmt schon 10 mal erleben durften. Natürlich ändert sich immer wieder etwas. Hamburg ist halt eine pulsierende Großstadt. An Steuerbord passieren wir gerade den finanziell in Schieflage geratenen Rohbau des Elb Tower. Möglicherweise ein Millionengrab für den Steuerzahler, über den aber jetzt schon die finanzstarken Geier kreisen. Deutschlands Elite stehen Gewehr bei Fuß um sich daraus die Taschen vollzumachen. Einer von ihnen, das Hamburger Imperium der Kühnegruppe, liegt derzeit wohl in der Poleposition.

Im und um den City Sporthafen hat sich nur "unwesentliches" geändert. Die Umgestaltung der Flaniermeile auf dem als Flutschutzdeich in Richtung Fischmarkt, ist fertig und echt schön geworden, die Cap San Diego prunkt weiter in ihrer vollen Schönheit an ihrem alten Platz (das alte Feuerschiff auch) und die S Bahn rasselt weiterhin über das Stahlgerüst der Hochbahn zu Station Baumwall. Vom Michel, für mich das HH Wahrzeichen schlechthin, ist von unserem Liegeplatz nur noch das Kupferdach zu sehen. Verbaut durch mehrgeschossige Eigentumswohnungen. Mein Gott, irgendwo müssen die Besserverdiener ja wohnen. Auf die Elphi hat man immer noch freien Blick. Zur Elbe hin geht's leider nicht mehr, da 2 Raddampfer und mehrere große Rundfahrtschiffe davor parken.

Im Sporthafen selbst ist die Zeit wohl stehen geblieben. Das gleich urige Hafenmeistebüro mit dem immer noch freundlichen Hafenmeister. Die gleichen klapprigen Stege, die unter dem Einfluss des ständigen Golfschlag der vorbeirasender Barkassen vor sich hin knarren. Auch das alte Sanitärgebäude, immerhin recht sauber, steckt im Sanierungsstau. Man setzt wohl auf Tradition. Was sich natürlich geändert hat, ist das Liegegeld. Immerhin müssen wir pro Nacht diesmal 24 Euro berappen. Für den Komfort viel zu viel, wird aber durch die klasse Lage halbwegs wieder wett gemacht.

(2176 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
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den
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31.07.2024390/
50
Elbe Seglerhafen Otterndorf Otterndorf
L: 8°53'41", B: 53°49'33" | google-maps
939.50

Die beiden gestrigen Landgänge waren mal wieder herrlich. B,
Nachmittags: Einkaufen, es mussten wieder Brot, Bier und andere Kleinigkeiten eingekauft werden. Gleich hinter dem REWE befindet sich das Portugiesen Viertel. Gastronomisch gesehen, immer ein Highlight. Wir haben uns zuerst für die Feinschmeckermeile entschieden. Dachten uns, mit hungrigen Magen soll man nicht Einkaufen.
Beim D.José haben wir vor 10 Jahren schon mal köstliche Muscheln gegessen.

Heute reichten uns eine Portion Ajoli mit Weißbrot, dazu für jeden.große Krombacher Dunkel bestellt. Lecker und anregend für eine Grundzufriedenheit. Genau richtig für den Einkaufsgang. Danach zum Boot zurück, etwas faulenzen, duschen und feinmachen zum Nachtbummel zur Reeperbahn. Das unsere Stammkneipen, Kiezklause und Hans Albers, beide zu waren, hat dem schönen Abend keinen Abbruch getan. Um 2 Uhr nachts waren wir in der Koje.

Die Nacht selbst dann weniger gut. Das Geschaukelt, einhergehend mit dem Knarren der Steganlage ging auch die Nacht weiter. An Schlaf kaum zu denken. Das wollen wir uns eine zweites Nacht nicht antun. Hochwasser um 12.30. Uhr und pünktlich die Leinen los und ablegen. Die Fahrt mit leicht ablaufenden Wasser, vorbei an Landungsbrücken, Altonaer Fischmarkt, an den Elbstränden vorbei bis Finkenwerder und Blankenese. Die Elbe dort ist noch relativ schmal. Um so imposanter die Begegnung zweier Riesen Containerschiffen, sogar von gleicher Reederei.

Allmählich steigerte sich auch die Strömung des ablaufenden Wasser. Allerdings nur bis zur Höhe Brunsbüttel. Niedrigwasser erreicht und Schluss mit Power. Ohnehin war der Plan, im alten Hafen Brunsbüttel zu Übernachten. Ich hätte mich informieren müssen, denn bei Niedrigwasser fällt die schmale Einfahrtsrinne nahezu trocken. Eine Stunde warten oder durchfahren bis Otterndorf. 20 km und gerade mal 19 Uhr, sollte bei Tageslicht machbar sein. Das mir die Gezeiten als Süßwasser Kapitän immer schon ein Rätsel waren, ist mir selbst bekannt, renne aber trotzdem immer wieder gegen die Pumpe. Das die Gegenstömung immer weiter weiter zunimmt, hatte ich so nicht kalkuliert. Auf halben Weg, etwas bei der Oste Einmündung machten wir nur noch 5 km/h, bei Vollgas wohlgemerkt. Das wird verdammt eng, haben es aber gerade so 30 Min, nach Sonneuntergang geschafft.

Apropos Sonnenuntergang, der war über der vor uns liegende Nordsee bei klarer Sicht und wolkenlosem Himmel traumhaft.


02.08.24
Wir bleiben noch einen Tag länger in Otterndorf. Grund, anhaltend schönes Wetter, die Ruhe, Seeluft, schönes Ortszentrum und als Urlaubsort auch die entsprechende Infostruktur. Dazu das sehr moderate Liegegeld (11,50 € incl. Kurtaxe).
Ein ganz anderes Kaliber ist da schon die Vignette für den Schiffahrtsweg Elbe-Weser. 20 € halte ich für eine Unverschämtheit. Natürlich hat der Hafenmeister da keine Aktien drin, sondern er sammelt für den NLWKN die Moneten ein. Die Vorgehensweise des iedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz ist dabei Recht dreißt. Sie kontrollieren den alten und einzigen noch bestehenden Wasserweg für Kleinfahrzeuge zwischen Elbe und Weser und die Verbindung zwischen Ems und Jadebusen und kassieren dort kräftig ab. Für den Ems Jadekanal und Ostfriesische Nebengewässer sind es seit 2022 sogar 40 €.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
02.08.2024404/
51
Hadelner Kanal Steg bei Ihlienworth
L: 8°57'42", B: 53°44'21" | google-maps
141.994

Um Eins wollen wir ablegen. Der Hafenmeister meinte, dass es in den letzten Tagen immer wieder Probleme am Aussentor der Schleuse gab. Bereits Anfang Juli gab es daher schon eine zweiwöchige Sperrung. Klasse, die einzige Alternative für den Weg nach Bremerhaven wäre dann über die Nordsee. 🤔 Da wollte ich immer schon mal hin. 🙄.
Mein Anruf beim Schleusenleitstand gab Entwarnung. Die Kammer wird zum Schleusen vorbereitet, alles okay. Wir können langsam rankommen. 🤗

Der Hafenmeister ist ein Schlitzohr.
Wollte uns so wohl noch ein paar Tage im Hafen an die Kette legen.



Die Otterndorfer Schleuse haben wir dann ganz normal passiert und wir könnten uns auf eine gemütliche Fahrt über den Schiffahrtsweg Elbe-Weser einrichten. Dieser Weg setzt sich zusammen aus Hadelerkanal, Bederkesa -Geestekanal und Geeste.

Die Geeste ist davon Tiedegebiet mit Anbindung zur Weser. Das Brückenprofil beträgt bis auf eine Ausnahme 3,0-3,2 m. Die Fahrt für unsere Lady Ann also mit gelegten Geräteträger. Die Ausnahme bildet die gerade mal 10 Jahre alte Eisenbahnbrücke. Liegt etwa bei Kanalkilometer 3. Die hat gerade mal 2,7 m Durchfahrtshöhe. Was die Konstrukteure sich dabei gedacht haben? Keine Ahnung. 🥴 Für uns bedeutet das jedenfalls, die Windschutzscheiben müssen abgebaut werden. Andere Boote, z.B. mit Persenning über den Führerstand haben noch mehr Probleme oder können den Kanal nicht befahren.

Bei km 13 kommt ein kleiner Anlegesteg,

der offiziell auch zur Übernachtung ausgelegt ist. Die Lage und Ausstattung ist so geil, das sich die Weiterfahrt verbietet. 10 m solider Steg, mitten in der Natur, ein Pavilion mit Tisch und Bänke im Hintergrund.

Der Hammer ein massiver stationäre Grill aus Beton und Edelstahl, in der Erde fest verankert. Sogar ein Eimer mit Holzkohle, Anzünder und Reinigungsutensilien stehen bereit. Erstaunlicherweise ist alles gepflegt und sauber. Ich denke, die 20 € für die Vignette sind hier mal gut angelegt.

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
03.08.2024425/
54
Hadelner Kanal Gemeindeanleger Bederkesa
L: 8°50'41", B: 53°37'37" | google-maps
20.52.10

Die Weiterfahrt, wie gehabt. Bei 🌞 und angenehmen 🌡️Temperaturen durch die Natur. Einzig das Wasser ist nicht so prickig. Braune Brühe und massig Blaualgen. Die Wetter App zeigt allerdings für den späten Nachmittag starken Regen an. Eine weitere wichtige Meldung aus dem "Elektronischen Wasserstraßen Informtionsdienst", bekannter unter dem Namen ELWIS, zeigt uns die Sperrung der Schleuse Dörpen ab dem 12.08. für 3 Wochen an. Gut eine Woche Zeit für uns, sollte kein Problem sein. Man muss es nur wissen.
Bei Erreichen von Bad Bederkesa machen wir, ungeachtet dieser Kenntnis fest. Es kommt tatsächlich die versprochene Regenfront auf uns zu. Vielleicht können wir noch 50 l Diesel besorgen. Tanke ist 800 m entfernt, der Preis günstig. Ich habe gerade die Kanister am Fahrrad festgezurrt, da kommt der erste Regenguss.

..... unseren Diesel haben wir dann doch noch bekommen und weil wir so geduldig waren, sogar zum Tiefstpreis von 1,50€/l

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
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stoff
04.08.2024449/
57
Geeste Wartebereich vor dem Sperrwerk
L: 8°36'04", B: 53°33'10" | google-maps
24.73.80

Wir sind um 10 Uhr weg. Das Wetter ist unbeständig mit etwas Regen mit auffrischen den Wind. Für den letzten Rest des Schiffahrtsweg Elbe-Weser wollen wir zeitlich unabhängig sein, die kleine SB Schleuse in Bederkesa-Lintich ist zwar unproblematisch, danach kommt aber die Geeste-Schleuse beim Tidesperrwerk. Hier haben wir ein ganz kurzes Zeitfenster, was gut geplant werden muss.

2 Stunden vor und nach dem Hochwasser, heute um 14.30 Uhr, ist die Durchfahrt unter dem Schleusentor nur unter 2,70 m möglich. Danach kommt man zwar mit dem ablaufenden Wasser gut voran, aber nach ca. 8 km geht's in die Weser und zwar Bergauf. Bedeutet, im Einmündungsbereich etwa 4 Std. auf den Tidenwechsel zu warten. Vor 5 Jahre gab es dort noch einen Schwimmsteg, der seit einiger Zeit aber leider wegrationalisiert ist. Wir entscheiden uns in Absprache mit dem Schleusenmeister, vor der Schleuse bis morgen früh zu warten. Um 9 Uhr haben wir dann Niedrigwasser und kurz nach 8 können wir geschleust werden. Bedeutet, noch knapp eine Std. ablaufendes Wasser. Das reicht uns bis zur Weser. Dort schlägt die Tide dann um und der Strom drückt uns die Elbe und ab Elsfleth die Hunte hoch. Wir hoffen, dass es bis Oldenburg reicht.

Die Fahrt durch den Bederkesa-Geeste-Kanal und die Geeste führt uns gößteteils durch pure Natur, die wir mit dem richtigen Blick dafür genießen. Etwas störend vielleicht die Pferdebremsen (Blinde Kuckucks), die hier teilweise in Massen auftreten. Unsere "Hausspinne", die sich in einer Fensterecke eingenistet hatte, war kulinarisch ganz weit vorne. 🍔🍟

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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
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stoff
05.08.2024519/
64
Stadthafen Oldenburg
L: 8°13'20", B: 53°08'24" | google-maps
69.56.60

Unser Plan ist aufgegangen. Die Geeste bis zur Weser windet sich mit ihren vielen Windungen durch Bremerhaven. Die Tide hat bereits 2 m Wasser mitgenommen, so dass die dort festgemachten Boote incl. der Schwimmstege komplett trockengefallen sind. Für mich als Skipper sehr gewöhnungsbedürftig. Uns reichte die schmale Fahrrinne, um mit 2-3 km "Rückenwind" zügig voranzukommen. Auf der Weser hat die Tide ihren Scheitelpunkt noch nicht ganz erreicht. Für knapp eine Stunde kam uns das Wasser noch entgegen. Danach ging's auch hier zügig weiter bis Brake. 4 km war Hunte erreicht. Bis Oldenburg sind es dann noch 25 km. Im Grunde genommen Recht eintönig, aber der Speed des auflaufenden Wassers macht es erträglich. Im Oldenburger Stadthafen beträgt der Tidehub stolze 2,5 m. Der Eisenbahnbrücke kurz davor fehlte ist als Hubbrücke ausgelegt, mit sehr wenigen Öffnungszeiten (Hauptstrecke Leer - Bremen), dazu in die Jahre gekommen und in der Funktion sehr anfällig. Wir haben noch 1 m bis zum Hochwasser und passen bei gelegten Geräteträger ohne Bedienung gerade noch drunter her.

Der Sportboothafen des OYC war pickepacke voll (was im Nachhinein vielleicht die wenigen Botjefahrer unterwegs erklärt🤔😉). Für die Lady Ann fand sich aber doch noch ein Plätzchen am Steg. Das Phänomen der vollen Sportboothäfen beobachten wir bereits seit 2-3 Jahren. Offensichtlich profitieren diese von den hohen Spritkosten, zumal die meisten auch das Liegegeld kräftig angehoben haben. Viele Skipper liegen lieber eine Woche am Steg, als die Maschine unter Dampf zu halten.

Die Zahl der Kaffeeboot Eigner nimmt halt zu

Für mich keine Option. Da mache ich es mir besser im Garten gemütlich.

06.08.24
Wir haben noch einen zweiten Tag in Oldenburg drangehängt, war aber auch so geplant. Ein wenig Shopping in der Stadt, ein Eis beim Italiener. Haben uns noch ein paar Brötchen und eine Packung Emder Matjes besorgt und werden heute Abend Fischbrötchen essen. Ansonsten haben wir den lauwarmen Sommerabend auf dem Oberdeck verbracht.

Auf der Kaimauer auf der anderen Seite des schmalen Hafenbrckens, sitzen bei schönem Wetter hunderte von jungen Menschen, überwiegend Studierende der Uni, die ihr mitgebrachten Getränke und Snacks verzehren. Aber auch die Lokale der Gastro Meile sind pickepacke voll.



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Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
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stoff
07.08.2024552/
68
Küstenkanal SB LS bei km 33
L: 7°48'04", B: 53°03'10" | google-maps
33.54.30

Irgendwie sind wir froh, dass es heute weitergeht. Der Tag gestern war viel zu heiß. Abkühlung nicht in Sicht, wenn man mal vom Wasserschlauch am Steg absieht.


Zum Hafen des OYC noch ein kurzes Update:
Im Stadthafen muss wohl der Schlick ausgebaggert worden zu sein, denn das Auslaufen bei Niedrigwasser scheint wieder möglich zu sein. Ansonsten ist es eine Dreckbrühe.genau so wenig. Die herumlungernden Jugendlichen insbesondere auf der Stegseite des Hafens, die bis in die Nacht Radau machen und nach ihren Abmarsch Müllberge hinterlassen, sind ein weiteres Manko. Dafür kann der OYC allerdings nichts. Zu dieser ganzen Misere gehört auch das 200m entfernte Sanitärgebäude, was die Stadt Oldenburg dem Verein zur verfügt gestellt hat. Eine winzige Dusche und je eine Damen- und Herrentoilette ist ein Witz.

Aber auch der OYC sollte dingend Zeit und Geld in die Hand nehmen. Der lange, mittlerweile in die Jahre gekommene, Längssteg ist eine Katastrophe. Klapprig und man hat kein gutes Gefühl auf den morschen Holzplanken. Zur Infrastruktur des Hafens gehört eine Masthebeeinrichtung bis 500 kg, die völlig Banane ist, denn man kommt mit stehenden Mast zu keinem Segelrevier. Dazu ein 6 m² überdachte Blechverhau, zum Wasser hin offen, mit einem Tisch und einer Eckbank zum geselligen Beisammensein der anwesenden Skipper. Die sporadisch Nachmittags anwesende sehr freundliche Hafenmeisterin kann den Istzustand natürlich nicht abmildern.
Im Grunde genommen würde ich den Hafen meiden, wie die Pest, wenn nicht die unschlagbar günstige Lage zur Innenstadt wäre.



Die Schleuse in Oldenburg haben wir ohne Wartezeit passiert, was für Oldenburg bisher nicht immer Standard war. Wie ich hörte, sind die alten Beamtenherrgötter mittlerweile alle in Rente und wurden durch junge dynamische Nachfolger ersetzt. Läuft jetzt. 👍 Die Fahrstrecke bis zum planmäßigen Halt, Höhe Friesoythe, wie immer, ätzend langweilig.

(2037 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
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stoff
08.08.2024592/
73
Schleuse Bollingerfähr
L: 7°18'39", B: 52°58'59" | google-maps
39.74.70

Auf auf für die letzte Etappe unseres Sommertörn. Die letzten gut 30 km bis zur Schleuse Dörpen ohne besondere Ereignisse. Die Schleusenpassage war auch sehr zügig. Die Leitzentrale in Meppen hatte die Kammer zur Bergfahrt bereits vorbereitet und wir könnten sofort einfahren.

Apropos Bergfahrt. In Dörpen werden wir Richtung Ems gut einen Meter nach unten geschleust. Da die Strecke Oldenburg - Dörpen die obere Wasserscheide ist, geht es an beiden Enden ja Bergab. Da in schiffbaren Gewässern die Fließrichtung immer eindeutig geregelt ist, wird in solchen Fällen die physikalische Richtung durch Dienstanordnung des WSA außer Kraft gesetzt. Bedeutet für den Küstenkanal, von der Hunte in den KK bei Oldenburg geht es aufwärts, also Bergfahrt. Somit ist die folgende Schleuse wieder eine Bergfahrt, auch wenn es runter geht.

8,5 km später haben wir dann unseren angestrebten Liegeplatz im Oberwasser der Schleuse Bollingerfähr erreicht. Mit dem Rad schnell nach Hause, mit dem Auto zurück zum Boot. Nun kommen die logistischen Fähigkeiten meines Maat, nebenbei beste Ehefrau von allen, zum tragen. Schmutzwäsche, Lebensmittel usw. zusammen packen. Im Grunde ein kleiner Umzug. Wir haben aber keine Eile. Heute ist Donnerstag, erst für Sonntag früh ist die Überführung unserer Lady Ann nach Emden geplant.

09.08.-10.08.24
Die beiden Tage habe ich dazu genutzt, um Ausbesserungsarbeiten am Bootsdecke zu erledigen. Einige Roststellen und Macken beseitigen und zum baldigen Lackieren vorbereiten. Alles Dinge, die ich nach und nach im Urlaub erledigen wollte, aber immer vor mich hergeschoben habe. Einen Grund gab es immer. Mal schlechtes Wetter, mal zu warm, mal keine Lust.

(1780 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
11.08.2024652/
79
WSF Emden
L: 7°13'14", B: 53°21'16" | google-maps
59.76.30

Heute um 9.00 Uhr mit geänderter Crew abgelegt. Statt meiner Frau begleitet mich ein guter Freund. Reni wird uns später mit dem Auto aus Emden abholen. Eigentlich ist unser Start schon fast zu spät, denn dass Hochwasser bei Herbrum Schleusenvorhafen war bereits um 6.30 Uhr erreicht. Das Schleusenpersonal hat aber gut mitgespielt. Keine Wartezeit in Bollingerfähr und Herbrum. Dreiviertel Stunde später waren wir auf der Tiedeems. Die Strömung des ablaufenden Wassers noch okay, sodass es zügig voran ging. Bei Rhede/Ems ging es an der Großbaustelle des Brückenneubaus vorbei. Der riesige Autokran stand schon bereit, denn am kommenden Tag soll die 560 t Brücke auf die Lager des Brückefundaments geschoben werden.
Ich durfte während der Fahrt mal die Füße hochlegen, denn mein Freund hat es sich nicht nehmen lassen, das Steuer zu übernehmen. Hat seine Sache übrigens sehr gut gemacht.
Das ablaufendes Wasser begleitete uns exakt bis zur Schleuse Oldersum, obwohl der Pegel dort bereits um einiges angestiegen ist. Ein Umstand, den ich nie begreifen werde. Der Wasserstand steigt, obwohl das Wasser noch abläuft. 🤔 Für uns aber sehr gut, denn wir mussten draußen auf der Ems nur 15 Min. warten, bis die Schleuse wieder passierbar ist. (eine Stunde vor und nach Ebbe fehlt Wassertiefe im Vorhafen und am Drempel).

Die letzten 10 km Ems Seitenkanal bis zum Heimathafen, wie immer, Routine.

(1447 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
21.08.2024652/
79
WSF Emden
L: 7°13'29", B: 53°21'16" | google-maps
0.30.20

Sporadische Idee am späten Nachmittag, wir fahren zum Boot nach Emden. Abends noch zum Doppelkopf ins Heimathaus, im Anschluß gleich weiter nach Emden. Um 23.00 Uhr waren wir da. Bei einem gepflegten Vodka-Lemmon habe ich endlich Zeit für eine Zusammenfassung der Eckdaten zum Sommertörn.

Hier die nackten Zahlen:
49 Tage oder 7 Wochen unterwegs
980 km gefahren bei 120 Motorstunden.
440 l Diesel verbrand.
Verbrauch ca. 3,7 l/h oder 0,44 l/km
Schleusen insgesamt 33,
dadurch wurden 65 Höhenmeter überwunden (MLK Scheitelhaltung bei Anderten 65 m ü. nn)

Ansonsten hatten wir den perfekten Urlaub. Alle sind gesund geblieben. Das Wetter hat auch mitgespielt.
Techn. Defekte sind bis auf Kleinigkeiten ausgeblieben. Ach ja, in Hannover bekam Lady Ann eine neue Starterbatterie verpasst. Eine rein profiltaktische Maßnahme. Nach der Saison muss ich mir mal das Ruderblatt anschauen. Ich hatte 2-3 mal das Gefühl,daß es leicht hackt. Einen neuen Geber für die Tankanzeige wird auch noch eingebaut.Eine neuer Magnetschalter für den Anlasser ist bestellt, wird vorerst aber nur eingelagert.

(1233 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
30.08.2024703/
86
Groningen-Stadkade
L: 6°33'33", B: 53°12'52" | google-maps
50.56.40

Die Wetter App sagt für die kommenden Tage gutes Wetter an. Daher sind wir gestern Abend spontan nach Emden gefahren. Heute früh um 9 war die Maschine an, bereit zum Auslaufen. Ziel, die Niederlande, vermutlich Schildmeyer.
° Schleuse Borssum, wie immer. Anruf bei der netten Schleusenwärterin und die Kammer war bei unserer Ankunft bereit. Fünf Minuten später waren wir durch.
° Nesselander Schleuse, wie immer, Wartezeit 1,5 Stunden. Es nervt einfach.
° Dollart, er fluppt wieder, da ablaufende Tiede. Unterwegs korrigieren wir einvernehmlich unser Reiseziel. Statt Schildmeyer erstmal nach Groningen. Morgen ist grooter Markt.
° Zeesluis Farnsum (NL), auch wie gewohnt. Rechtzeitig anmelden und die Kammer ist bereit zum Einfahren. Diesmal große Kammer, die kleine Sportbootschleuse scheint kaputt zu sein.

Der Rest der Strecke, langweilig aber ohne besondere Vorkommnisse. Trotzdem fühlte ich mich heute tiefenentspannt. Gegen 16 Uhr waren wir in Groningen und zu unserer Überraschung, unsere Lieblingskader beim Abzweig zur A fast komplett leer.
Anmerkung: A ist kein Tippfehler, sondern eine Gracht in Groningen, die den Westerhaven mit dem Noorderhaven verbindet.
Ist übrigens ein Teil der "Stehenden Mastroute", auf der auch größer Segelboote binnenwärts vom Dollart zur westl. Nordsee fahren können.

01.09.24
Obligatorischer Gang über dem Wochenmarkt, es ist ja Samstag. Die Kauflaune wird leicht getrübt. Die Preise gegenüber unserem letzten Besuch vor 4 Monaten sind hier erneut um ca. 10% gestiegen. Das Hafengeld übrigens auch (statt 14,50 € jetzt 16,88 €). Dafür bekommt man Null Infrastruktur. Ein Stück Mauer an der Kade zum festmachen (an Bäumen, Verkehrsschild o.ä.). Keine Toiletten, keine Duschen, in der Regel kein Strom-/Wasseranschluss. Wir haben den Stadtbummel trotzdem genossen. Haben aber beschlossen, am späten Nachmittag die Stadt zu verlassen. Erstmal zurück bis zur Oostersluis. Dort gibt es einen guten Übernachtungsplatz im Vorhafen.

(2114 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
01.09.2024729/
90
Schildmeer Anleger Ostufer
L: 6°50'22", B: 53°16'47" | google-maps
26.64.40

Die Nacht war wesentlich ruhiger, wie zuvor in der Innenstadt. Ausgiebiges Frühstück bei Sonnenschein und gegen 11 legen wir ab. Unser Ziel, das Schildmeer. Über den Eemkanal geht's ca. 23 km bis auf Höhe Appingedam. Dort über Steuerbord durch die Schleuse Grouwe Zuid. Ein Kilometer weiter die Drehbrücke mit Selbstbedienung und vor uns liegt das Schildmeer. Trotz schönem Spätsommerwetter, Sonntag und letzter Ferientag ist auf dem Wasser wenig los. Uns soll's Recht sein. Wenn das Wetter mitspielt, bleiben wir bis Mittwoch.

(543 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
02.09.2024731/
91
Schildmeer Anleger Südufer
L: 6°51'27", B: 53°16'01" | google-maps
1.90.40

Wir werden unseren Liegeplatz noch mal wechseln. Grund dafür, zum einen ist das Wasser hier relativ flach mit schlammigen Untergrund. Haben es gestern beim Anlegen am Schraubenwasser gesehen. Entsprechend mau war das Fangergebnis beim. Nachtangeln. Der ablandige Wind, bescherte uns dazu tagsüber jede Menge dicke Fliegen, die offensichtlich gefallen an die weißen Lackflächen gefunden haben. Hab ich in der Form noch nicht gesehen. Keine Ahnung, ob irgendwo im Schilf eine Leiche vor sich hin modert?

Das Südufer hat hier generell etwas mehr Wassertiefe. Distanz dorthin, keine 2 km. Ansonsten sind alle Anleger im See identisch. Circa 12 m lang, 4 stabile Holzpfoster mit 2 übereinander liegenden dicken Querbohlen. Zugang zum Ufer gibt's nicht (brauchen wir auch nicht).
Der Wind kommt nun von SSO, also vom Wasser schräg von vorne. Fliegenproblem ist geklärt, was Aal und Zander machen, sehen wir morgen früh.

Nachmittags habe ich mich inspiriert gefühlt, am Boot einige kleine Roststellen zu beseitigen, die mir schon seit dem letzten Sommertörn auf den Nägeln brannten. Weil es so gut gefluppt hat, auch noch den Frontbereich bei den unteren Scheiben zum Lackieren vorbereitet. Ausführung folgt morgen. Den Schleifstaub habe ich mir anschließend bei einem erfrischenden Bad im See abgespült.

03.09.24
Der Platzwechsel entpuppt sich als voller Erfolg. Ein dicker Zander beim Angeln (8 Pfund), keine Fliegen und beim nächtlichen, Recht heftigen Gewitter hatte der Wind auf Süd gedreht und wir lagen im Windschatten des Schilfgürtels.


(1651 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
04.09.2024765/
95
WSF Emden
L: 7°13'29", B: 53°21'16" | google-maps
33.74.770
18.09.2024784/
99
Delfzijl-Eemkanal
L: 6°56'16", B: 53°19'07" | google-maps
19.53.30

Der Wetterbericht hat noch einige schöne Spätsommertage versprochen. Unser Entschluss, die Saison mit einem Kurztörn ausklingen zu lassen, duldet keinen Widerspruch. Geplantes Ziel, die Provinz Groningen, vielleicht auch noch Friesland.

Der Auto war am Vorabend schon gepackt und so ging es frühzeitig auf die A31 Richtung Emden. Eigentlich hatten wir Zeit satt, weil das Hochwasser bei der Seeschleuse für 14.15 Uhr angesagt ist. So konnten wir die Lady Ann noch ordentlich putzen und dann in aller Ruhe gegen halb Eins ablegen. Die Borssumer Schleuse ist ja nur 5 Min. entfernt und es gibt keinen Stress mit der Schleusemeisterin (Mittagspause um Eins). Für sie möglicherweise positiver Stress. Meine Einladung zu einem Mittags Aperetif an Bord hat sie jedenfalls dankend angenommen. Incl. 20 Min. Klönschnack. Jetzt hatten wir noch über 2 Std. Zeit, bis zum ablaufendes Wasser auf dem Dollart.

Nesselander Schleuse, dieses Mal exakt pünktlich und ohne Probleme. Passage bis Delfzijl auch und Zeesluis Farnsum sowieso.

Kurz vor fünf lagen wir auf der Binnenseite im Vorhafen, fest vertäut für die Nacht.

(1170 Zeichen)
Datum km/
h
Ort Entf.
km
Stun
den
Treib
stoff
19.09.2024830/
103
Reiterdiep bei km 16.6
L: 6°28'52", B: 53°19'21" | google-maps
45.44.80
23.09.2024836/
105
Winsum-Dorf Kade Jeneverbrug
L: 6°31'04", B: 53°19'56" | google-maps
6.41.40
24.09.2024863/
109
Groningen-Stadkade
L: 6°33'31", B: 53°12'50" | google-maps
26.63.90
24.09.2024868/
110
Eemkanal Abzweig Slochtersluis
L: 6°39'02", B: 53°14'11" | google-maps
5.60.90
25.09.2024891/
112
Delfzijl-Eemkanal
L: 6°56'17", B: 53°19'07" | google-maps
22.42.60
26.09.2024912/
115
WSF Emden
L: 7°13'29", B: 53°21'16" | google-maps
21.53.247

sichtbar:

(Ø: 7.9 km/h, 3.1 kg/h, 0.4 kg/km)


912.1

115.4

352

über alles:

(Ø: 2 km/h, 0.7 kg/h, 0.3 kg/km)


8505.8

4230

2799


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